Körperliche Aktivität im Schnee für Hirntumorpatient:innen und ihre Angehörigen – Verbesserung von Lebensqualität und die Maximalkraftentwicklung der unteren Extremität

Am Universitätsklinikum Münster finden seit mehreren Jahren psychoonkologische Studien mit bergsportlichen Aktivitäten als Interventionen statt. Die aktuelle Studie hat den Titel „Körperliche Aktivität im Schnee für Hirntumorpatienten*innen und ihre Angehörigen - Verbesserung von Lebensqualität und die Maximalkraftentwicklung der unteren Extremität“.

 

Die atmosphärischen Bedingungen der Exkursion werden bestimmt durch das körperliche Training auf der Piste oder bei Spaziergängen, den sozialen Austausch auf der Hütte und der therapeutischen Begleitung. Sie machen den Studienort zu einem Ort, an dem der/die Patient*in sich nicht nur in seiner/ihrer Symptomatik, sondern auch in seinen/ihren individuellen Möglichkeiten als Person selbst erleben kann. Die positive Erfahrung mit körperlicher Aktivität und der Austausch mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal teilen, ermöglicht es den Patienten*innen, sich der Gegenwart sinnlichen Erlebens zu überlassen und Entlastung zu erfahren. Darüber hinaus konnte bei der ersten Skiexkursion 2019 nachgewiesen werden, dass das Programm einen positiven Einfluss auf die Kommunikation zwischen Patienten*innen und Angehörigen hat, indem sie gemeinsam im körperlichen Training einen neuen, sinnvollen Bezugspunkt finden konnten.


Zudem soll bei dieser Studie die Maximalkraftentwicklung nach einer einwöchigen Aktivität im Schnee gemessen werden. Die Annahme ist, dass sportliche Aktivität im Schnee vor allem positive Effekte auf die Entwicklung der Maximalkraft der unteren Extremitäten hat und damit wesentlichen Einfluss auf das Gleichgewicht ausübt.
Folgende drei Forschungsfragen sollen anhand dieser Studie untersucht werden.

  • Lässt sich die nachgewiesene Verbesserung der Lebensqualität aus der Pilotstudie 2019 reproduzieren?
  • Nimmt die Maximalkraft in den unteren Extremitäten und des Rumpfes bei Hirntumorpatienten*innen und Angehörigen durch eine Woche Training im Schnee nachweislich zu (gemessen nach max. zehn Tagen)?
  • Ergeben sich Unterschiede in der Maximalkraftentwicklung zwischen Hirntumorpatienten*innen und gesunden Teilnehmenden (Angehörigen)?
  • Pre- und Posttest beinhalten einen Maximalkrafttest der unteren Extremität, einen Gleichgewichtstest (Y-Balance), einen 6-Minuten-Gehtest und einen GRAIL-Kognitionstest.

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Ralf Brandt
Dipl. Trainer, Sportwissenschaft
PT Begleittherapie Hirntumorzentrum

Autor(en):

Kategorie: Hypothermie

Datum: 4. Apr 2023

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